Diskriminierung

1936 – Das Rheinland wird remilitarisiert. Damit beginnt Deutschland, sich von der Weltordnung abzuwenden, die nach dem Ersten Weltkrieg festgelegt wurde.
März 1938 – Anschluss Österreichs, Gründung des Großdeutschen Reichs.
August 1938 – Ein Dekret zwingt alle Juden und Jüdinnen im Dritten Reich dazu, sich mit einem bestimmten Zweitnamen (Sara oder Israel) auszuweisen.

Diskriminierung

Von Diskriminierung sprechen wir, wenn ein Mensch oder eine Gruppe von Menschen in einer bestimmten Situation schlechter als andere behandelt wird oder aufgrund einer oder mehrerer Eigenschaften (z. B. Geschlecht, Hautfarbe, Ethnie, Nationalität, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexuelle Orientierung oder andere) gesellschaftlich ausgeschlossen wird.
Die Ideologie der dominanten Gruppe baut dabei meistens auf bestehenden Vorurteilen, Klischees und Ängsten auf. Dadurch gewinnt sie Akzeptanz in der Gesellschaft und kann sich an der Macht halten.
Auch der Diskriminierung kann entgegengewirkt werden. Dazu müssen alle sozialen Gruppen die gleichen Rechte haben und diese Rechte auch vor Gericht geltend machen dürfen. Außerdem sollte Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Ethnie usw. gesetzlich verboten werden.

„Die 1930er, das war eine Zeit der antisemitischen Hetze an den Universitäten. Es gab sogar ein ‚Bankghetto‘. Eine Freundin von mir hatte einen Stempel in ihrem Studienbuch, auf dem stand: ‚Darf nur links im Saal sitzen.‘ Die Nationaldemokraten machten Krawall, in Lwiw wurde ein Student getötet. Wenn man seinem Kind solche Schmäh ersparen wollte, schickte man es zum Studieren ins Ausland, dorthin, wo es nicht so teuer war, etwa nach Italien oder Belgien. Diese jungen Leute kamen dann zurück nach Lublin.“ Krystyna Modrzewska

„Der geheime Unterricht umfasste die Klassen eins bis sechs der Gesamtschule. Meine ersten Schüler waren Halina, Władysław und Leszek Budziło. […] Ich unterrichtete auch jüdische Kinder: Anna Lehrhaft, fünfte Klasse, und Henryk Enoch, erste Klasse. Sie wurden beide nach Sosnowiec deportiert und kamen dort ums Leben. […] Ich kann mich nicht an alle Namen erinnern, denn ich hatte insgesamt 37 Schülerinnen und Schüler, aber ich schrieb ihre Namen nirgends auf. Wie ihr wisst, war es ja verboten, polnische Kinder zu unterrichten. Jede Zuwiderhandlung wurde aufs Schwerste bestraft. Die Lehrer, die Kinder, die Eltern – alle konnten dafür in den Tod gehen. Daher hatten alle meine Schüler vorsichtshalber immer irgendeine Arbeit dabei.“