Polarisierung

Dezember 1939 – Juden und Jüdinnen in den vom Dritten Reich besetzten Teilen Polens werden gesetzlich gezwungen, Armbinden mit einem Davidstern zu tragen.

Polarisierung

In dieser Phase differenzieren sich die Haltungen der Angehörigen bestimmter Gruppen gegenüber bestimmten Problemen. Die Extremisten spalten die Gesellschaft durch Hasspropaganda. Dadurch entstehen in der Regel zwei Partien – eine ist für die genannte Lösung eines gesellschaftlichen Problems, die andere dagegen. Die Polarisierung schürt oft gesellschaftliche Konflikte und lässt sie mit der Zeit eskalieren. Der Völkermord kann am ehesten von den Mitgliedern der Tätergruppe aufgehalten werden, die gemäßigte Ansichten haben. Deshalb werden gerade sie oft als Erste verhaftet und ermordet. Die dominante Gruppe beansprucht uneingeschränkte Macht für sich. Ausnahmezustände werden eingeführt, Dekrete erlassen, Bürgerrechte und Freiheiten eingeschränkt. Die Opfergruppe wird demilitarisiert, damit sie sich nicht wehren kann. So ergreift die dominante Gruppe die volle Kontrolle.
Um Polarisierung zu verhindern, müssen Menschenrechtsorganisationen und -initiativen unterstützt werden und internationale Sanktionen verhängt werden.

„Das Blutbad an Millionen hilflosen Menschen findet inmitten eines allgemeinen, ungeheuren Schweigens statt […] Dieses Schweigen ist nicht länger hinzunehmen […] Wer angesichts eines Mordes schweigt – der wird zum Handlanger des Mörders. Wer es nicht verurteilt – der lässt es zu.“ Zofia Kossak-Szczucka

Bent Melchior wurde 1929 als Sohn dänischer Juden in Beuthen in Deutschland geboren (heute Bytom, Polen). Sein Vater Marcus war dort Rabbi. 1933 zog die Familie zurück nach Dänemark...

Maria Nowak, geborene Bożek, wurde 1920 in einer Eisenbahnerfamilie in Krakau geboren. Sie ging auf ein Mädchengymnasium, dessen Schülerinnen unterschiedlichen Glaubensrichtungen angehörten – manche waren katholisch, andere jüdisch oder protestantisch. ..